Weihnachtskrimis gehören zum Advent wie Spekulatius und das Bachsche Oratorium. Das kann grässlich werden. Der Christfest-„Tatort“ des Jahres kommt aus Münster. Ganz Münster hat Schnupfen. Ein schwuler Russe steht vor Gericht, weil er seinen Freund erwürgt haben soll. Nadeshda Krusenstern, die beste aller „Tatort“-Assistentinnen, sitzt bald – statt kekseessend in Russland bei ihrer Familie – im zugigen Gefängnis eines russischen Weihnachtsmanns. Der will mit ihrer Entführung den Angeklagten freipressen. Väterchen Frost und Nadeshda sprechen bald eine gemeinsame Sprache. Es entwickelt sich was zwischen ihnen.Derweil stochern Thiel und Boerne unter Aufbietung flachster Scherze („Na denn Proust“) erst mal im Trüben. Thiel träumt von Blut, das spritzt, und Gedärmen, die fliegen.Eine sinister ausgeleuchtete Schmuckladenbesitzerin streut Dunkelheiten in den Plot. Eine von David Bennent mit erheblicher Kälte angelegte, geradezu caligarieske Figur, die Menschen mittels eines sehr speziellen Bolzenschussgeräts ins Reich der Toten befördert, tut es ihr gleich.
Frohes Fest!
Es gibt an Russenklischees, was das Herz begehrt. Boerne hört Schaljapin. Seine teure Uhr hört auf zu schlagen. So geht es dann auch dem Herzen der Angeklagten. Sieht besser aus, als es ist. Ist besser, als der Münsteraner „Tatort“ schon mal war. Darauf einen frischen Spekulatius. Frohes, unblutiges Fest!
Frohes Fest!
Es gibt an Russenklischees, was das Herz begehrt. Boerne hört Schaljapin. Seine teure Uhr hört auf zu schlagen. So geht es dann auch dem Herzen der Angeklagten. Sieht besser aus, als es ist. Ist besser, als der Münsteraner „Tatort“ schon mal war. Darauf einen frischen Spekulatius. Frohes, unblutiges Fest!